Sonntag, 22. Dezember 2013

REVIEW - Wie spät ist es?

Wenn Doctor Who eines am Besten kann, dann ist es Alltags-Objekte in Bedrohungen zu verwandeln. Die Weeping Angels sind nur eines von vielen Beispielen. In Neil Gaimans Kurzgeschichte "Nothing 'o clock" erschuf der Autor allerdings tatsächlich eine ganz neue Bedrohung und diese entsteht durch nur eine Frage: Wie spät ist es?

Ich hab mir für euch diese Kurzgeschichte gestern mal durchgelesen...naja für euch und mich denn das Neil spätestens seit "The Doctor's Wife" und der grandiosen Figur der Idris zu meinen Alltime-Favorite Autoren gehört, ist ein offenes Geheimnis. Aber wo war ich, bevor ich von mir selbst so rüde unterbrochen wurde? Achja... Neil trifft in seiner neuen Geschichte natürlich auch diesmal wieder alle Nägel auf den Kopf, was die Charaktere angeht. Der Doktor wirkt herrlich leicht überdreht und konfus - typisch Matt Smith und auch bei der Figur der Amy Pond hat man das Gefühl, Karen Gillan förmlich vor dem geistigen Auge sehen zu können. Die Checkkästchenliste könnte nicht noch mehr Haken haben...es sei denn sie wäre noch länger natürlich...aber ich schweife ab. In "Nothing'o clock" geht der 11. Doktor dem spurlosen Verschwinden von zahlreichen Menschen nach und muss bald feststellen, dass es sich bei dieser Bedrohung um einen ganz besonders ausgebufften Gegner handelt. Würde nach kurzer Einleitung der Vorspann laufen, würde es mich nicht sonderlich wundern denn man hat quasi die ganze Zeit über das Gefühl, dass es sich dabei um ein Drehbuch der TV-Serie handelt, welches einfach noch nicht umgesetzt wurde.Bis zur letzten Minute fragt man sich wie der Doktor dieser Bedrohung ein Ende setzen will und die Lösung ist genauso originell, wie brilliant. Mit anderen Worten, wer sich nach einer neuen Herausforderung für Eleven gesehnt hat, wird hier absolut fündig. Mittlerweile erhält man die digitale Version der Kurzgeschichte auch über Google Play Books für gerade mal 3,49 €.

Kaufempfehlung? Aber absolut. Denn auch wenn die Geschichte - typisch für eine Kurzgeschichte - eben wirklich nicht sonderlich lange ausgefallen ist, erhält man doch dafür eine wirklich von Anfang bis Ende gut durchdachte und in sich schlüssige Geschichte, die einen wirklich originellen Gegenspieler zu bieten hat, wie es ihn nur in Doctor Who geben kann.

GERONIMOOO! 

Euer Madman with a Box

Hinweis: Solltet ihr nach der Lektüre auf lange Sicht eine Phobie vor diversen Tieren oder gar vergangenen Persönlichkeiten entwickeln, ist das vollkommen normal. In diesem Falle schreibt sie einfach auf die laaaange Liste, auf der auch schon die Steinstatuen, Fernseher, Radios, alte Leute, das Internet, Schlafzimmerschränke, kleine Mädchen, Menschen mit Gasmasken sowie dergleichen mehr stehen und besprecht diese mit dem Psychoanalytiker eures Vertrauens - eben wie ihr es nach jeder Folge Doctor Who auch macht. ;)